Collection de tracts et documents officiels [AC 51/6] : III Propagande de la collaboration et propagande allemande: Propagande 'politique' : Uebersetzung der Rede des Leiters der flämischen Einheitsbewegung V.N.V.( Vlaamsch Nationaal Verbond ) Dr. ELIAS in Brüssel am 14 März 1943, 1943 - Photo n° 524159

Photo n° 524159 :

Wir wollen uns selbst bleiben

Es ist in der letzten Zeit im Lande viel über den Reichsgedanken gesagt und geschrieben worden. Auf der einen Seite Enthusiasmus, wobei man sich, fragt, ob die Flut von Worten Poesie oder Wortkrämerei ist ; auf der anderen Seite Zweifel, Ablehnung, Missverstehen und Misstrauen, zunächst, weil dieser Gedanke neu ist und alle neuen Begriffe, in der Staats-kunde wie wo anders, ihre Zeit haben müssen ; dann aber auch, weil hierüber viele Dummheiten erzählt worden sind, viele Dummheiten, von denen nicht die geringste war, dass wir keine eigene Sprache besässen, dass unsere Sprache nur ein Dialekt des Hochdeutschen sei. Und es sind auch Unvorsichtigkeiten begangen worden, Unvorsichtigkeiten, wenn auch mit dem besten Willen der Welt. Ich höre nicht gerne, meine Kameraden, dass, wenn man über den Reichsgedanken und über die Zukunft des Reiches spricht, man uns mit den Sachsen, Bayern oder Österreichern vergleicht, nicht, weil ich etwa keine Bewunderung hätte für all diese Zweige eines selben Stammes, nicht weil ich etwa der Meinung wäre, dass eine Minderwertigkeit darin bestände, Glied oder Untertan des Deutschen Staates zu sein. Im Gegenteil, ich würde stolz darauf sein, wenn ich als Deutscher geboren wäre, zum Deutschen Volke zu gehören. Aber in uns lebt doch ein anderer Stolz, in uns lebt eine andere Grösse, die auch ein Teil der germanischen Grösse ist : wir wollen uns selbst sein, wir wollen uns selbst bleiben, wir wollen, wie auch das Schicksal der Grenzen sein wird, unsere geistige und völkische Einheit mit Nord-Niederland bewahren, weil wir keine Deutschen, sondern Flamen sind, also Niederländer. Das ist kein Minderwertigkeitskomplex, das ist kein Versagen gegenüber unseren Pflichten. Wir sind alle davon überzeugt und es ist unser fester Wille, dass dies Land nie mehr ein Brückenkopf Englands auf dem Kontinent werden darf. Wir wollen in internationaler Hinsicht nicht zurückkehren zu einer Politik der Neutralität, die eine Politik der Ohnmacht ist, oder zu einer Politik des Gleichgewichts, die Krieg bedeutet. Und wir wollen in wirtschaftlicher Hinsicht nicht wieder im Namen der Souveränität in Armut und Elend krepieren. Der Führer hat in seiner Proklamation vom 24. Februar an seine Parteigenossen, auf die Notwendigkeit und die Unumgänglichkeit einer geistigen und materiellen Mobilisation hingewiesen, die nötig ist — wie er sagte — um dem ganzen Europa dieses völkische Eigenleben zu sichern, das das Fundament nicht allein unserer gemeinsamen Kultur, sondern auch des materiellen Bestehens des Kontinents ist. Darum ist unser fester Wille, in diese germanische Völkergemeinschaft aufgenommen zu werden als ein Volk mit eigener Sprache und eigener Kultur, und mit der nötigen Selbstbestimmung, um dieses völkische Wesen zu beschützen und auszubauen. Wenn es erst einmal zu unserem Volke durchgedrungen sein wird, dass dies die Bedeutung, der Inhalt und das Wesen des Reichsgedankens ist, dann bin ich davon überzeugt, dass alle Vorurteile wegfallen werden, dass der Reichsgedanke das werden wird, was er sein muss : Be-krönung unserer nationalen Sehnsucht, Schutz unseres nationalen Bestehens : dann werden wir als vollwertige Niederländer in diesen Nieder-Landen an der See, Vorposten des Germanischen Reiches in Europa sein, dan wird aus dem ganzen Volke ein endloser Jubel und ein Jauchzen aufsteigen, um in seinem Siege den Befreier unseres Volkes zu be-grüssen : Adolf Hitler, den Führer aller Germanen.

Brüssel ist flämischer Boden

Wenn ich über die Grundlägen meiner Politik spreche und den nationalen Wiederaufbau behandele, wäre es von meiner Seite, besonders an diesem Orte, eine unentschuldbare Vogel-Strauss-Politik wenn ich nicht über meine. Auffassung hinsichtlich Brüssel und der Wallonen sprechen würde. Ich bin mir bewusst, dass ich hier eine heikle Frage anschneide, dass ich nicht über Grenzen- und , Staatsformen zu entscheiden habe. Was ich sage, ist nur das Voraussetzen einer Auffassung und  der Ausdruck  eines Wunsches.  Wo so viele andere dies vor mir in Wort und Schrift getan haben, da wird man es nicht übel nehmen, wenn auch der Führer der Einheitsbewegung: in Flandern hierüber seine Meinung sagt, in dem Augenblick, wo er seine Gefolgsmänner zum Kampf und zum Einsatz ihres Blutes und Lebens aufruft, in einem Augenblick, wo wir doch auch noch an die andere Hälfte dieses Staates gebunden sind. Was Brüssel betrifft, kann mein Ausspruch kurz und bündig sein : es hat darüber in Flandern nie  ein Zweifel bestanden ;  es
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